Wer kennt denn von Euch persönlich Arbeitsmigranten?
Prälat Peter Kossen besuchte auf Einladung angehender Bankkaufleute die HLA-Lohne und regt die Schüler zum Nachdenken an.
Am Mittwoch, den 30.09.2020, besuchte Prälat Peter Kossen auf Einladung der Bankauszubildenden des 3. Lehrjahres der Handelslehranstalten Lohne ihre Schule. Dort sprach er unter Einhaltung der Coronabedingungen in mehreren Vorträgen vor den Schülern der Jahrgangsstufe 12 des Beruflichen Gymnasiums Wirtschaft, angehenden Bankkaufleuten und Handelsschülern über die Arbeitsbedingungen der Arbeitsmigranten u.a. in der Fleischindustrie und in der Logistikbranche in Deutschland und insbesondere im Oldenburger Münsterland.
Sein Bericht über die schwierigen Arbeitsbedingungen und die katastrophalen Wohnbedingungen vieler Arbeiter bewegte Schüler. Gleichzeitig legte er den Schülern anhand von Beispielen hiesiger Unternehmen, die auf Werkverträge verzichten, die Vorteile fester Arbeitsverträge dar. Auf diese Weise konnte er seiner Forderung nach "gleichem Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort" Nachdruck verleihen.
Des Weiteren plädierter Prälat Peter Kossen für verstärkte Bemühungen bei der Integration der Arbeitsmigranten in die hiesige Gesellschaft. Dies sei sowohl aus menschlichen Gesichtspunkten als auch aus wirtschaftlichen Erwägungen notwendig. Er verdeutlichte eindringlich die Chancen von Zuwanderung. Für viele Schüler war der Aspekt der Integration der Arbeitsmigranten völlig neu. Auf die Frage von Prälat Peter Kossen hatten zwar viele Schüler von Arbeitsmigranten gehört und wussten auch, wo diese in ihren Ortschaften wohnen würden. Jedoch hatte kaum ein Schüler bisher Kontakt zu diesen Mitbürgern und kannten keine Arbeitsmigranten in den heimischen Vereinen. Die Frage nach dem Wieso dies so sei, blieb unbeantwortet.
Das Fazit des für die Veranstaltung des verantwortlichen Lehrers, Volker Lampe, lautet: „Ein sehr interessanter Vortrag, der sicherlich viele Schüler zum Nachdenken angeregt hat."