Demokratie vor Ort – Schülerredaktion im Landtag
Politik einmal direkt in einem Parlament verfolgen zu können, das war die Absicht von vier SchülerInnen der HLA, die das Mai-Plenum des Niedersächsischen Landtages miterlebten. Das Miterleben war dabei das eine, das Verarbeiten der vielfältigen Eindrücke bis hin zu deren Veröffentlichung (www.landtag-online.de) das andere und letztendlich die eigentliche Aufgabe der vier Gymnasiasten. Somit wurde aus dem Projekt im Landtag nebenbei ein Schnupperkurs Journalismus . „Auch um den interessanten Beruf eines Journalisten kennen zu lernen, kann ich das Projekt nur empfehlen“, so Yannik N. In diesem Zusammenhang betonte die Schülerin Sabrina G., dass man mit einem Presseausweis auf der Zuschauer- und Pressetribüne gleich anders behandelt werde. Diese Tribüne, auf der die Schülerredakteure -mit Kamera und Notizblock ausgestattet - sich neben den Profis wiederfanden, war der Ort, um die teilweise hitzigen Debatten zwischen Regierung und Opposition zu verfolgen. Laute Zwischenrufe und auch handfeste Beleidigungen, die dann mit Ordnungsrufen des Präsidenten bedacht wurden, waren dabei keine Seltenheit. „Politiker sind manchmal schlimmer als Schüler“, fasste Nora G. diese Art der parlamentarischen Einflussnahme zusammen.
Trotz scharfzüngiger Polemik und verbaler Frontalangriffe ist die Bedeutung einer wirkungsvollen Oppositionsarbeit als wesentliches Merkmal der Demokratie nachhaltig bestätigt worden, was Leon W. zu folgendem Resümee veranlasste: „Über Geschäftsordnungsanträge und sogenannte dringliche Anfragen kann die Opposition das Heft des Handelns gelegentlich in die Hand nehmen und dabei auch eine wichtige Kontrollfunktion im Parlament ausüben.“ Das werden eine Staatssekretärin und ein Pressesprecher bestätigen können, hatten sie doch am Ende der Plenumswoche wegen nachgewiesener Verfehlungen ihre Ämter verloren …
Die Lohner Jungredakteure konnten jedenfalls nach drei intensiven Tagen beeindruckende Erkenntnisse zum Politikbetrieb mit nach Hause nehmen.